Sonntag, 28. August 2011

Zufälliger Blick zurück

Kleiner Ausschnitt aus „Kunst des Schattenspiels, 1994-1997“
von Luise Rinser, ISBN 3-10-066052-8


Mein Münchner Ostersonntag. Alle Freunde sind auf dem Land, das Wetter ist strahlend frühlingshaft nach all dem Regen. Ich bin allein. Plötzlich überfällt mich das Verlangen mich ins „bunte Gewimmel“ zu werfen. Also in die Stadt. Was will ich dort? nichts als „dabei sein“. Nicht allein sein. In der Unterführung der S-Bahn spielen zwei junge Arbeitslose mit einem Hund. „was sollen wir sonst tun“ sagt der eine, und der andere sagt: „Wohin sollen wir gehen? Wir haben keine Unterkunft. Wir schlafen nachts hier.“ Er zeigt auf Schlafsack und Kleiderbündel. Ich schenke ihnen Geld für den Hund, ein schönes, aber mageres Tier, und rede eine Weile mit ihnen. Ich erinnere mich, wie ich in Paris zum erstenmal mit Entsetzen und romantischem Mitleid die Clochards unter den Seine-Brücken sah. Das war vor vierzig Jahren. Wie viele Obdachlose sah ich seither: in New-York, in Delhi, in Rom, in Bangkok, in Jakarta ... Ich will mich nicht traurig machen am Ostersonntag. Ich gehe weiter. Ich sehe in der Kaufingerstraße eine Gruppe Bolivianer, sie singen und tanzen, und mir kommt lebhaft die Erinnerung an meine Südamerika-Reise und meine Begegnung mit den Indios in den Anden, auf 4000 Meter Höhe; dort waren es Minenarbeiter in den einstigen Silber-Bergwerken. Wo ist das Silber? In Spanien. Und in den Häusern der Reichen in La Paz. Ich sah es. Und ich sehe die hundert und aberhundert Indios auf dem Friedhof da oben auf dem Altoplano, da liegen die Bergleute, und kaum einer ist älter als fünfunddreißig geworden.
Ich gehe weiter auf der Neuhauser Straße. Ich höre Musik, klassische, ein Magnet für mich, unwiderstehlich. Bach. Eins der Violin-Konzerte, umgeschrieben für Violine, Bratsche und ein tragbares kleines Cembalo. Der Platz unter den Bögen des Kafhauses hat eine gute Akustik. Die drei Instrumente klingen wie ein Orchester. Vor den Dreien ein andächtiges Publikum, zufällig hier vorbeikommend, gebannt wie ich. Stille. Die Straße wird zum sakralen Raum. Die Szene ist zum Weinen und Beten schön. Die Zuhörer gehen leise weg, ungern, man sieht es. Viele bleiben. Auch ich bleibe, bis die Musiker ihr Spiel beenden. Wer sind sie? Ich sehe im aufgeschlagenen Deckel des Violinkastens einen Zettel: „Drei Musiker aus Sibirien.“ Ich wage näherzukommen. Einer spricht Englisch. Woher kommen sie? Aus Omsk? (Das ist DIE Kunst-Stadt Sibiriens, sie hat drei Opernhäuser.) Nein, sie sind aus Novo-Sibirsk. Ich sage, daß ich schon dort war auf einem Flug Korea-Moskau. Es ergibt sich ein fragmentarisches Gespräch. Sie wundern sich weniger darüber, daß ich in Novo-Sibirsk war (wer kommt schon dorthin), als darüber, daß ich ihnen Fragen stelle, welche ihre Technik, Bach zu spielen, betreffen. Ob ich Musikerin sei? Nein, aber ich verstehe einiges von Musik (habe Geige gelernt) und außerdem sei ich die Frau eines Musikers gewesen, er hieß Carl Orff. Ein Freudenschrei: „Carmina Burana!“ Man kennt ihn wirklich in aller Welt. Wo überall habe ich seinen Namen und sogar seine Musik gehört: zwischen Kalifornien und Japan, und sogar in Südchina, wo man in Setchuan eine Orff-Musikschule eröffnete, als ich dort war. Lieber C.O. - und einmal wollte man dich in München aus der Musikhochschule werfen, und die deutschen Kritiker beurteilten dich als Exzentriker, als Erotomonanen und als “nicht aufführbar“ .... und jetzt liegst du eingemauert in Andechs. Was für eine Musik hörst du jetzt?
Ich gehe weiter, zum Marienplatz. Was für eine Menge ..............................


- Warum dieser Ausschnitt? Muß einfach dazusagen, daß mich diese Geschichte selber stark angesprochen hat und hier fühle ich voll mit Luise Rinser, die für mich keine Fremde ist. Wir sind uns mehrfach begegnet, hatten zeitweise einen Schriftwechsel und sie gehört mit zu meiner Lebensbiografie. Eine große „deutsche Schriftstellerin“, die weltweit bekannt wurde und neunzigjährig die Essenz ihres sprachlichen Lebens in solchen Geschichten niederschrieb. 1994 reiste sie nach Dharamsala, auf Einladung des Dalai Lama, der eine Woche lang sich täglich zu Gesprächen mit ihr traf. Auch diese Begegnung ist in diesem Buch beschrieben.
Auf der Cover-Rückseite folgendes Zitat:

„Kann ich sagen mein Leben sei Leiden gewesen? Nein, nein. Es war schwer, aber es war reich, und es gab Glückszeiten. Es gab? Es gibt.“

Dienstag, 26. Juli 2011

Die nächsten
KÜNSTLERTAGE
sind in Vorbereitung!




Sonntag, 17. Juli 2011


Roter Himmel

Kurz vor einem Gewitter
der Himmel brennt
glühend rot
alles durchdringend.

Sonnenkraft verzaubert
voll Spannung des Untergangs
der einbrechenden Nacht
blutrot wie aus Adern quellend.

Lebenskraft pur -
im Moment des Erlebens
Kraft zeigend
welche ist in uns.

Peter Burger
2011



Samstag, 26. Februar 2011

Der Rutengänger

Die Fähigkeit des (Wünschel-) Rutengängers beherrsche ich schon seit Jahrzehnten, doch habe ich es viele Jahre nur nebenher gemacht und mich dabei besonders auf das Wuchsverhalten von Bäumen und Pflanzen auf bestimmten Energiezonen konzentriert.
In Wohnräumen interessieren mich besonders die "Guten Plätze", denn das benötigen die Menschen und die meisten Tiere. So ist es für mich nicht wichtig, den Menschen die Störzonen aufzuzeigen, sondern die Plätze welche für einen gesunden Schlaf von Vorteil sind.
Diese Tätigkeit aktiviere ich nun in der Bodenseeregion und dazu gibt es nun auch einen neuen Flyer, welcher derzeit verteilt wird.
Mir geht es dabei auch darum, dass meine Klienten wieder ein natürliches Verhältnis zu ihrer eigenen Fühligkeit bekommen, damit diese zukünftig der eigenen Wahrnehmung besser und sicherer vertrauen können.

Freitag, 28. Januar 2011

Winterzeit

Warten

Winterschnee
wieder geschmolzen.
Flüsse voll Wasser
Häuser im Fussbad.

Erste Wärme weckt Hoffnung
erwartend den Frühling
noch zu früh
jetzt im Januar.

Winter wird nicht so schnell weichen
kommt wieder zurück
ringt mit dem Aufbruch
ins neue Erleben.

Wir warten
in Ungeduld
der neuen Pracht
welche unter uns schlummert.

Peter Burger

Dienstag, 28. September 2010

Konfetti

Diese bunte (der Scanner hat leider die Farben geschluckt) Konfettiparade schickten mir liebe Freunde
zum 60. Geburtstag.

Danke Paula + Rainer, ich habe darüber herzlich gelacht !!

Kleine Einfälle können oft mehr bewirken, als das grösste Geschenkpaket.

Dienstag, 21. September 2010

21.9.

Heute vor 60 Jahren wurde ein Kind im Krankenhaus Landsberg am Lech geboren. Mit 67 cm und 13 Pfund schwer. Das Krankenhaus lief zusammen und begutachtete die "Sensation".
Was aus diesem Steppke wurde, ist der Schreiber hier.

An sowas und anderes denkt man, wenn man zurückblickt auf ein nun langes Leben.

Viele Gratulationen per Email in Foren, per Telefon und beim direktem Besuch.
Einige haben es vergessen oder denen fällt es noch später ein. Ich kenne meine "Pappenheimer". Mir geht es da ja auch oft so.
Aber es ist schön zu sehen, dass an einen gedacht wird und man noch nicht ganz vergessen ist.

Dienstag, 31. August 2010

Kunsthandwerk

KÜNSTLERTAGE
Verkaufsausstellung mit Künstlern + Kunsthandwerkern

Darmstadt 16. + 17. Oktober 2011


Nach einem Jahr Pause habe ich mich entschieden ab 2011 wieder KÜNSTLERTAGE anzubieten. Damit sind dann meine 30 Jahre als Marktveranstalter komplett.
Alles begann 1980 mit eim historischen Handwerkermarkt bei der 100 Jahrfeier der Alten Oper Frankfurt und ab 1982 mit den Hallenmärkten, von denen ich inzwischen 220 bis 240 durchführte. Die genaue Zahl lässt sich nicht mehr ermitteln, da mir die einst geführte Liste bei einem Umzug verloren ging. Das ist aber auch nicht mehr wichtig. Aber diese Grössenordnung zeigt wie intensiv diese Veranstaltungsart mein Leben mitbestimmt und mitgestaltet hat. Hätte mir 1980 einer gesagt, dass ich das nun 30 Jahre weitermachen würde, hätte ich es nicht geglaubt. Manche Dinge entwickeln sich einfach und man ist ein Teil in einem grossen Spiel des Lebens, in dem man an seinen Platz gestellt wird.
In der Orangerie Darmstadt findet nun der 21. Künstlermarkt statt.

Mehr Infos unter KÜNSTLERTAGE 2011

Dienstag, 3. August 2010

Buch und Beratung

Messemüde

Nach vielen Jahren Pause nahm ich mal wieder an einer Gesundheits- und Esoterikmesse teil, um mein Buch „Numerologie im Tarot“ erneut zu bewerben und bot meine Numerologischen Beratungen an.
Durch das schöne Wochenendwetter kamen nicht viele Besucher in den Festsaal des Steigenberger-Inselhotel in Konstanz. So waren wir Aussteller fast unter uns und wir hatten ausgiebig Zeit mit den wenigen Besuchern zu sprechen. So gab es wenigstens einige sehr interessante Begegnungen und tiefe Gespräche. Dennoch haben mich diese beiden Messetage sehr erschöpft. Ich habe einfach zu viele Messen erlebt, als Veranstalter und als Besucher. Bin „messemüde“ und frage mich, ob dies für mich weiterhin der richtige Weg ist, auf sich und die eigenen Inhalte aufmerksam zu machen. Die Aufwandskosten habe ich nur teilweise hereinbekommen, viel Werbung war an wenige Besucher nicht zu verteilen, statt in der Sommersonne sass ich im Saal einer ehemaligen Klosterkirche mit diffuser Energie.

Summasumarum vergeudete Zeit, wären da nicht zwei bis drei sehr interessante Begegnungen mit intensiven Gesprächen gewesen, die ich sonst wohl nicht getroffen und kennengelernt hätte.


P.B.

Freitag, 23. Juli 2010

Sturm und Regen

Abkühlung

Die Schwüle lag über dem Land und die Spannung stieg unter der Haut. Der Umbruch lag in der Luft, konnte ich spüren und wartete darauf.
Lag auf der Couch und sah die Tour de France hinauf in die Gipfel der Pyrenäen. Mitten im Finale der beiden Favoriten begann es zu winden. Gerade noch rechtzeitig gelang es mir die Fenster zu schliessen, da der Wind zum Sturm wurde, der Bäume und Büsche nah an den Boden drückte und starker Regen gegen die Hauswand trommelte. Unmengen liefen daran hinab, sammelten sich in einem Kellerschacht. Dieser lief voll und von da hinein in den Keller des Hauses und verteilte sich dort in alle Ecken. Alle drei oder vier Jahre gibt es solche gewaltigen Stürme mit Wassermassen von Westen, die fast waagrecht gegen diese Hausseite klatschen.
Der massive Regen hat die Natur tüchtig abgekühlt und es lässt sich wieder leichter atmen. Gereinigte Luft und angenehme Nachttemperatur lässt wieder erholsam schlafen nach Tagen grosser Hitze und den Atem beengender Schwüle. So schön der Sommer ist, da geniesst man dazwischen die Abkühlung hin zur einer gemässigten Wärme.

P.B.

Sonntag, 18. Juli 2010

Griechische Inseln

Rückblick auf eine schöne Reise nach ATHEN
und die drei griechische Inseln
HYDRA, SPETSES und ÄGINA im Sarronischen Meer.
Drei griechische Juwelen welche man von Piräus
aus leicht mit den "Flying Dolphins" erreichen kann.

Bilder und Eindrücke dieser Reise unter
Griechische Juwelen

Samstag, 17. Juli 2010

Vor drei Jahren


Geist des Friedens

Tibethaus Freiburg
Im Garten weit hinten
sah ich den Herrn und Gefolge
Dalai Lama und Volk.

Weihung einer Friedensstupa
als äusseres Zeichen
was innen getragen
ein Zeichen für die Welt.

Ein heiterer Herr tiefer Worte
der sagt was er ist
voll rührig im Geist
verbunden im Leben.

Eine schöne Zeremonie
vor fröhlicher Fassade
in geordneter Natur
Menschen in Frieden.


Peter Burger
28.7.2007

Freitag, 16. Juli 2010

Vor einem Jahr

Ulm zwischen gestern und heute

Nach über 45 Jahren war ich im Juli letzten Jahres wieder beim Ulmer Fischerstechen, sass auf der Neu-Ulmer Tribüne mit Blick auf die „Skyline“ von Ulm, so wie damals als ich noch Schüler in der Neu-Ulmer Centralschule war. Nur damals im Gras am Donauufer und vieles war noch etwas einfacher im Umfeld.
Das Fischerstechen scheint unverändert geblieben zu sein, nur einfach mehr Tribünen mit drei grossen Lautsprechern, welche leider nicht synchron geschaltet waren. Daher war der zu schnell sprechende Ansager auf der Neu-Ulmer Seite soviel wie nicht zu verstehen. Ein Kauderwelsch der Worte mit einem etwa 5 Sekunden folgenden Echo aus einem der Seitenlautsprecher. Das war leider ärgerlich, auch dass einige Tribünenplätze doppelt verkauft wurden.
Gleich zu Beginn wurden alle noch vom Wettergott kräftig geduscht. So rückten die Besucher unter den Schirmen zusammen und eine junge Frau in meinem Arm meinte Charmant, ich hätte sie gerettet. Zu meiner Rechten ein verschmitzter Fotograf und wie sich herausstellte war das Titelfoto des Veranstaltungsprospekts von ihm.
Hinter mir englisch sprechende Gäste, ein internationales Publikum erlebte das wohl spannendste Fischerstechen, da die Donau mit Hochwasser eine extreme Strömung hatte, die manchen Akteur schon vorher ins Wasser schickte.
Zum Finale gab es immer wieder ein Patt und so traten der schwäbische Kuhhirt und der König von Württemberg immer wieder gegeneinander an, bis schliesslich doch der König siegte. Als „Ehrengast“ ging auch Gesundheitsministerin Ulla Schmidt mit rotem Rock und grüner Jacke in das Stechen und hielt sich wacker, bis sie endlich baden ging. Dies wurde mit besonderem Applaus bedacht und das Gelächter war gross, als ihre Busen in der Donau davon trieben.
Ein lustiges Fest, zum grössten Teil im schönen Wetter, aber mit nassen Hintern was verband mit den Akteuren in kalten Wellen. Es hat sich gelohnt wieder einmal nach Ulm zu kommen und dieses historische Fest wieder zu erleben. Nur die Glaspyramide in der Ulmer Altstadt wirkte schon etwas befremdlich und einige andere moderne Bauten in der Innenstadt zudem. Viele Stilbrüche, welche die Stadt zwar moderner, aber leider nicht schöner machen, Über so eine Stadtplanung kann man geteilter Meinung sein und das sind auch die Bürger, wie ich mehrfach hörte.
Da ist es gut, wenn mit dem Fischerstechen lebendige Tradition erhalten bleibt.
Am folgenden Tag dann das karnevaleske Nabada und am Abend zuvor das Lichtermeer tausender schwimmender Kerzen, welche die vielen Lampions der Vergangenheit ersetzten, welche in meiner Kinder- und Jugendzeit ein tiefes Gefühl von Freude vermittelte, welche noch heute in mir lebt.

Peter Burger

Donnerstag, 15. Juli 2010

Eigen

Eigen

Im Grunde sind wir alle eigen
ganz in uns
verstrickt in Welt
versuchen eigensinnig
unser Eigenreich erhalten
gegen Drang zu Dualitäten.

Eigengeister rumoren
beeinflussend der anderen Welt
Verwirrung breitet sich aus
in der Masse der Verknüpfungen
welche unser Leben ausmachen.

Eigen wie ein Baum
in Dualität mit anderen
eigensinnig strebend zum Licht
sein Eigenreich ausbreitend
in voller Breite und Fülle.

Ja, das ist Leben
unser Leben
in der Masse aller
in der wie eigen sind
und es bleiben.

Es ist das Ei im Gen
oder das Gen im Ei
was das Reich schafft
das uns einzig eigen macht
in dem Kosmos
um uns herum.

Eigensinniger P.B.
15.7.2010

Geist


heiliger
geist
über
mir
du
schaust
mich
und
wachst
über
mein
tun

Aus Blickkontakte

Mittwoch, 14. Juli 2010

Sommer

Sommer, Sonne, Hitze, ....

Wir brüten dahin, stöhnen über die Intensität der Sonnenkraft, so wie vorher über die lange Kühle, Regen, Schnee.
Es sind die Extreme welche ungewohnt unseren Kreislauf fordern, erschüttern, durchnässen vom Schweiss verbrauchter Flüssigkeiten.
Mein Garten ist grün, die Bäume spriessen, Blumen erblühen wunderbar, angepasst an die Naturgewalten, welche diese besser trotzen als wir Menschen in geschützen Räumen, frei vom Wind der bewegt und vorteilhaft stählt.
In zwei Monaten ist es schon vorbei, der Sonnenstand niedriger, das Laub beginnt zu welken und die lange kühlere Zeit hält Einzug. Also geniessen wir die Wärme, verzichten auf künstliche Beheizung, erfreuen uns der Natur in Blüten und Früchten, welche reifen in der Sonne Kraft.

P.B.

Ein Blick zurück

Das Klassenfoto

Erste Klasse der gemischten Knaben- und Mädchenvolksschule in Landsberg am Lech. Ich stehe in der zweiten Reihe, der Dritte von links. Rechts über mir in Lederhose ist Ingo Lehmann, der nun der OB von Landsberg ist. Alle anderen habe ich aus dem Auge verloren. Denn ein Jahr später ging ich hundert Kilometer entfernt in eine andere Schule. Mein Vater wurde dahin versetzt.
Als ich dieses Foto wiederfand und diese Kinder und Gesichter sah, überlegte ich, welche Leben und Schicksale sich daraus entwickelt haben mögen. Was für Beziehungen und Ehen, wieviel Kinder und Enkel daraus entstanden sein mögen. Welche Vielfalt daraus sich entwickelt hat ? Welche Berufe, welche Interessen, wieviel Häuser, wieviel Leid? Wer davon lebt nicht mehr, wer ist wo und wie mag es diesen jetzt gehen?
Würden wir uns heute begegnen, kaum einer würde sich noch erkennen, vielleicht auch nichts zu sagen haben. Bei anderen gäbe es einen Ahaeffekt und intensive Gespräche.
Ich erlebte es vor Jahren, als ich zufällig welche aus der späteren Schulzeit wiedertraf. Einer meiner engsten Schulkameraden wurde Designer und war damit aber psychisch gescheitert. Ein anderer, den ich in der Schulzeit nicht mochte, war mir nun richtig sympathisch. Was hatte sich da alles verändert. Die Menschen, meine Wahrnehmung, ich.
Das Klassenfoto lässt rückwärts blicken, für einen Moment innehalten auf dem Weg, welcher letztlich weiterführt, ins Ungewisse unserer ewigen Wandlung.

Peter B.
23.11.2008

Malfarben des Lebens

Die Pinsel sind wir

Jedes Tun ist wichtiger als das Ergebnis
das Ergebnis nur der Moment des Tuns
der Moment lediglich die Tat des seins
und das Sein wirkt aus sich selbst.

Allein das Selbst entscheidet
über Liebe oder Hass
über Freude oder Ärger
über Frieden oder Konflikt.

Mit den Malfarben des Lebens!
Die Pinsel sind wir
das Blatt ein Menschenalter
das Bild das Ergebnis des Tuns.

Peter Burger
26.12.2000